Neuraltherapie

Die Neuraltherapie ist eine Regulations- und Umstimmungstherapie. Sie soll dann helfen, wenn die Schulmedizin versagt. Nach Ansicht der Neuraltherapeuten reagiert der menschliche Körper immer als Einheit und es erkrankt nicht nur ein Teil, sondern der ganze Mensch. So kann eine Verletzung an einem Ort in ganz anderen Körperregionen Beschwerden auslösen.

Die Grundlage der Neuraltherapie ist die Segmenttherapie. Sie besagt, dass Hautbereiche mit anderen Bereichen und Organen des Körpers über die Nerven in Verbindung stehen. Jeder Rückenmarksabschnitt versorgt bestimmte Organe, Segmentgewebe und Hautbereiche mit Nerven. Man nennt diese Einheit auch "Reflexzone" oder "HEADsche Zone". Werden die entsprechenden Hautbereiche betäubt, so sollen, über eine reflexartige Reaktion der Nerven im Rückenmark, auch die betreffenden Organe mit angesprochen werden. Dieses Phänomen bezeichnet man als „cutiviscerale Reflexbögen“.

Die Entwicklung der Neuraltherapie:
Die Neuraltherapie ist ein sehr junges Verfahren. Es datiert auf die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Gründer der Lehre – die Brüder Ferdinand und Walter Huneke - fanden heraus, dass ein Betäubungsmittel, welches ins Gewebe gespritzt wurde, Kopfschmerzen heilen kann. Die Methode wurde zunächst Heilanästhesie genannt, später aber in "Segmenttherapie mit Lokalanästhetika“ umbenannt.

Im einzelnen können mit der Neuraltherapie folgende Erkrankungen behandelt werden:

Kopf: Kopfschmerzen, Migräne, Kopfdruck, Folgen von Gehirnerschütterungen und Schädelbrüchen wie Schwindel, Gleichgewichtsstörungen oder Epilepsie als Unfallfolge. Arteriosklerose des Gehirns und Zustand nach Schlaganfall (nur Besserung der geistigen und körperlichen Beweglichkeit). Manche Formen von Kreislaufstörungen, Haarausfall, Trigeminusneuralgien, Fazialislähmungen, Schlaflosigkeit.

Augen: Glaukom (Grüner Star) und alle entzündlichen Augenerkrankungen wie Neuritis, Iridozyklitis, Keratitis, Skleritis, usw.

Ohren: Akute und chronische Mittelohrentzündungen, vom Ohr ausgehende Gleichgewichtsstörungen (Menière), Ohrensausen und andere Ohrgeräusche, Schwerhörigkeit.

Nase: Heuschnupfen, Ozaena (Stinknase), chronischer Schnupfen, Verlust des Geruchsvermögens, Nebenhöhleneiterungen.

Hals: Schilddrüsenvergrößerung (Kropf) mit oder ohne Schilddrüsenüberfunktion (Basedow), aber auch hochgradige Nervosität mit Heulzwang und Angstzuständen. Chronische Mandelentzündungen, ständiges Druck- und Fremdkörpergefühl im Hals. Peitschensyndrom nach Auffahrunfällen.

Brust: Bronchialasthma, Herzasthma, Angina pectoris, Herzstiche, Herzbeklemmung, Zustand nach Herzinfarkt, Herzneurose (nervöse Beschwerden ohne erkennbare Ursache), Herzmuskelentzündung, Silikose (Staublunge), Emphysem, gewisse Formen der Lungentuberkulose.

Bauch: Leber-und Gallenleiden, Beschwerden nach Gelbsucht, Magen- und Zwölf- fingerdarmgeschwüre, Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, Magenneurose, chronische Verstopfung, chronischer Durchfall, Kolitis.

Unterleib: Bei Frauen Entzündungen der Gebärmutter, Eileiter und Eierstöcke, Periodenschmerzen, Ausfluß, Krankheiten, die nach Fehlgeburten oder schweren Entbindungen aufgetreten sind, Kinderlosigkeit, sexuelle Störungen, Schwangerschaftserbrechen, Neigung zu Fehlgeburten. Beim Mann Prostata-(Vorsteherdrüsen-)vergrößerungen und -entzündungen,Impotenz. Nierenerkrankungen. Blasenleiden wie Reizblase, auch Bettnässen.

Gelenke: Arthrosis deformans (Alters-und Abnutzungserkrankungen mit Zackenbildung),

Wirbelsäule: Zervikalsyndrom, Spondylosis, Osteochondrosis, Bandscheibenschaden,

Muskeln: Bechterew´sche Krankheit, Kreuzschmerzen, Alters-Hüftleiden (Cox-arthrose),Hexenschuß, Kniebeschwerden, Gelenk-und Muskelrheuma, Arthritis, Steißbeinschmerzen, Bänderzerrungen, Muskelrisse und deren Folgen. Knochenhauterkrankungen (z.B. Tennisellenbogen) nach überanstrengung und Unfällen, Amputationsstumpfschmerzen, organische Durchblutungsstörungen an Armen und Beinen, Sudeck´sche Krankheit, Gefäßkrämpfe, Lymphabflußstauungen, Sportverletzungen.

Haut: Chronische Hautleiden (wie Ekzem), Narbenschmerzen, Keloidnarben, Entzündungen aller Art, After-und Scheidenjuckreiz, Hämorrhoiden- Beschwerden, Thrombosen, Furunkel, Schmerzen nach Gürtelrose, Warzen, schlecht heilende Wunden, offene Beine.

Nerven: Neuralgien aller Art, Nervenentzündungen, Ischias, Gemütsveränderungen nach Krankheiten oder Operationen, "nervöse" Organleiden, Gefühlsstörungen, funktionelle Erkrankungen, Schmerzzustände aller Art, Polyneuropathien.

Allgemeinerkrankungen: Allergien, "vegetative Dystonie", krankhaft vorzeitiges Altern, Alters-und Abnützungserkrankungen, Leistungsknick, postoperative Krankheiten, Störungen der Hormondrüsen, Wetterfühligkeit und Föhnkrankheit.

Gefäße: Arterielle und venöse Durchblutungsstörungen, Krampfadern, Unterschenkelgeschwüre.